Niemand verfilmt Pynchon! So lautet ein ungeschriebenes Gesetz des Films. Die Romane von Thomas Pynchon laden auch nicht gerade zur Verfilmung ein. Dazu mäandern, sich dann doch zu viele Handlungsfäden durch die backsteindicken Bücher. Und schließlich will der große Skeptiker Pynchon mit den Windeiern aus dem Filmgeschäft auch gar nichts zu tun haben. Man kann sich also vorstellen, welche Mühe der Regisseur Robert Bramkamp, hatte, als er an den geheinmisumwitterten Autor herantrat mit der Bitte, ausgerechnet Pynchons Opus magnum Die Enden der Parabel zu verfilmen. Schließlich erhielt er die Erlaubnis unter der Bedingung, dass sich nur 25 Prozent seines Films auf das Buch berufen dürfen.
Und so spann Bramkamp seinen Film um das Buch herum: Durch, die V2-Versuche der Nazis wird, Bianca, der Geist der Rakete, geboren. Jetzt kehrt sie auf die Erde zurück und macht sich auf die Suche nach ihren Ursprüngen. Inga Busch stolpert durch einen teilweise wirren, teilweise höchst unterhaltsamen Filmessay. Und am Ende singt Go-Between Robert Foster am Griebnitzsee stehend und so geschminkt, als wäre Dracula endlich seinen Bandwurm los, ein Lied über abgeschlagene Hände. Merkwürdig./LuG
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