Der Himmel der Helden

in: 20 Jahre Filmwerkstatt Münster, Seite 28 ff, 2003,
von Georg Seeßlen

Unter den besten Filmen des Festivals, auch denen, für die ich plädiert habe, sind die meisten nicht weiter fortzusetzen, mehr oder minder überzeugende Formulierungen eines Endpunktes, der Erkenntnis der Unmöglichkeit. Das Gegenteil davon ist mein Lieblingsfilm, “Der Himmel der Helden”. Ausgehend von einem “echten” und einem falschen Zitat, einem amerikanischen und einem russischen, erzählt er eine Mondgeschichte, zugleich, was aus einem Astronauten hat werden müssen, und was hätte geschehen können. Der Film verbindet so leicht Dokumentation und Phantasie, erzählt so materialistisch über Metaphysik, zeigt klug und heiter, wie Politik und Liebe zusammengehören, und kommt bei alledem so klar und bescheiden daher, biedert sich mir weder an noch versucht er mich zu überwältigen, hat nichts mit Objekt-und Körperfilmen zu tun (und hat von beidem reichlich), erzählt nicht von ganzen, “echten Menschen”, die eine trübe Erfindung sind, sondern vom besseren: Ideen und Gefühlen. Robert Bramkamp hat einen Zukunftsfilm gemacht.